09.10.2019

09.10.19 Mittwoch, Prora Fahrrad

Die Straße ist von unserem Standplatz mindestens doppelt so weit weg wie auf dem letzten Platz, es rauscht nur leicht. Wenn man genau hinhört, kann man einen Zug hören. Schön hier!
Es wird sich schon merklich später hell als vor 1,5 Wochen.
Wir haben tolles Wlan!
Inzwischen ist die Sonne da! Noch heute und morgen. Der Regen, der am Freitag kommen soll, schickt uns dann heim.
Duschen war gut, fester Duschkopf oben, aber das beschleunigt den Vorgang. Hab nur einen € verbraucht; vor der Tür hängt ein Gerät zum Abfragen des Standes.

Plan heute: Radeln entlang Prora, dem monumentalen Bauwerk, das mal 5 km lang werden sollte, für 20.000 Urlauber. Nach Binz die Seebrücke fotografieren, sonst fehlt mir die, und der Baumwipfelpfad, der muss auch noch sein.
Es wurde dann für mich ein neuer Rekord mit 38 km, und die z.T. durch einen engen Wald...
Es gibt hier ein Problem, und das ist die Bahn, die ist nicht so einfach zu überqueren. Vom Platz muss man mit dem Fahrrad durch den Wald zuerst 1 km nach Süden fahren, dann ein Stück zurück, über die Bahn und dann gucken, wo es lang geht.
Auf der Ostsee-Seite ist ein wunderschöner Fahrradweg, der von Sassnitz nach Binz geht. Wir sind, sobald es die Baustellen zuließen, dicht an die Gebäude und dort entlang gefahren. Ein Teil ist noch nicht renoviert und am Zerfallen, besonders ganz im Norden, wo man kaum hinkommt, nördlich der Jugendherberge. Wir sind hier ca. in der Mitte.

                                        Aussicht nach Sassnitz  und in die andere Richtung, nach Binz
                                                     Neu Mukran Hafen
die Ostsee-abgewandte Seite, eher langweilig
Seebrücke Binz
Nach der Baustelle kam ein längerer Teil renoviert, schön weiß und nett. Die südlichsten Teile wurden gleich nach dem Krieg als Baumaterial gebraucht und abgetragen. Prora war während der DDR-Zeit Ausbildungsstätte und auch ein Teil für Erholungsstätte für NVA-Angehörige. Habe gehört, dass die Kinder der Urlauber nicht wirklich begeistert waren von der Schule, die sie in ihrem Urlaub besuchen mussten....
Viele Fotostopps, dann waren wir schon am Anfang von Binz. Beobachtung bei unseren Touren: Mann will am liebsten immer da hinfahren, wo Fahrradweg steht. Das ist aber nicht immer das Ziel, stellenweise sogar die falsche Richtung. Aber es ist so ein schöner Fahrradweg....
Jetzt wollen wir nach Binz rein und folgen den Straßen parallel zum Strand, auch ohne Fahrradschild. Die Stadt ist groß. Auch hier gibt es hübsche weiße Häuser. An der Seebrücke binden wir die Räder an und laufen nach vorne. Das war vermutlich die letzte für diesen Urlaub.
Die Bilder sind nicht bearbeitet, sondern original-grau :-).
Nach einem Kaffee und Brötchen für Axel nehmen wir uns bei Gosch oben an der Ecke Fischbrötchen mit und fahren. Frage, was jetzt, mit dem Hintergrund: die Bahn ist im Weg. Wir beschließen den Baumwipfelpfad und fahren jetzt ohne Unterbrechung an Prora vorbei bis zu unserem Übergang. Dann an der Kreuzung in den Wald, es ist beschildert, das ist nett. Da sind viele Fußgänger unterwegs, aber der Weg ist für Radler und Läufer zugleich; es ist aber über 1 km. Mit großen Parkplatz und Bushaltestelle davor. Wir binden wieder fest und verstärken die Schlange. Zeit für mein Fischbrötchen, es ist ja nach 12 Uhr. Trotz Mittagszeit ist hier viel los.
Eingangsspirale

Der Pfad ist 2013 eröffnet worden, sehr schön gemacht und über 1200 m lang. Alles auch mit Kinderwagen oder Rollator zu machen. Der Aussichtsturm ist 40 m über Boden, die Aussicht ist bis überall hin. Dort hoch läuft man rund, in der Mitte ist eine Buche, irgendwann ist man schon über deren Wipfel und es geht immer noch rund, es waren glaube ich 12 Runden insgesamt. Tolle Aussicht!
Parkplatz mit Eingangsbereich. Irgendwo hinten im Wald liegt der Womo-Platz versteckt. 
Rechts Ostsee, links Kleiner Jasmunder Bodden.
Für Kinder ist es auch gut gemacht mit einzelnen Stationen. Es gibt vergleichbare Baumwipfelpfade in Deutschland, Österreich usw, eine AG baut die. Der an der Saarschleife gehört auch dazu.
Unten angekommen ist für Axel Fischbrötchen-Zeit, ich hole mir ein Stück Kuchen😋.

Und jetzt wird’s spannend. Die Feuersteinfelder, wasauchimmer das ist, wir sind nicht informiert, sind nicht weit vom Platz entfernt, und auf derselben Seite der Schiene. Also fahren wir wieder zurück über die Kreuzung, unseren Waldweg und am Womo-Platz vorbei. Da war aber eigentlich eine Schranke. Es ist ein normaler Waldweg, der enger wird. Und noch ein bisschen enger, aber Leute, die entgegenkommen, sagen, es ginge. So kommen wir ans südliche Ende der Heide. Stellenweise Sand auf dem Weg. Nix zu sehen. 
Der Weg linksrum sieht nicht vertrauenswürdig aus. Also besser nach vorne, neben der Schiene ist ein breiterer. Irgendwo macht der mal einen Knick und dann gibt es einen Überweg, laut Karte. Bloß, der Weg wird irgendwann enger. 
Und noch enger. Und dann ist es nur noch ein Trampelpfad und wir schleichen mit den Rädern wie Robin Hood durch den Wald, Kopf einziehen wegen Ästen, einmal Rad über einen kleinen Baum heben.
Aber die Schiene ist immer noch da. Und dann mündet der schmale auf einen anderen Waldweg und da sind sogar Leute! Die Zivilisation hat uns wieder, wir sind nicht allein ausgesetzt im Wald! Die Brücke wäre gleich da, und wo die Leute herkommen. Die Steinfelder paar Meter in die andere Richtung, fahren wir mal hin. Tolle Kletterbäume, Steine wie hingelegt, ok, wars das? Aha.
Später nachgelesen: Es gibt auch noch Wälle bis 1 m hoch, die sind eingezäunt, und diese vielen anderen Steine. Ok. Man nennt es sogar das deutsche Stonehenge. Das war uns aber nicht bewusst, als wir da rumgedappt sind. Eben uninformiert.
Aus Wikipedia: Feuersteinfelder sind Geröllfelder aus Feuerstein. Es handelt sich dabei um teils umgelagerte Verwitterungsrückstände feuersteinführender, meist jura- und kreidezeitlicher Kalksteine. Und andere Quelle: Vor 3.500 bis 4.000 Jahren wüteten, nicht ganz ungewöhnlich für die Region in ihrer damaligen Form, einige Sturmfluten, die mit ihrer gewaltigen Kraft dafür sorgten, dass die Feuersteine, die aus den Ablagerungen aus Kalk der Halbinsel Jasmund geradezu heraus geschleudert wurden und in der Schmalen Heide ein neues Zuhause fanden. Die Feuersteine lagen dort, wie für die Ewigkeit gemacht und trotzten in der Folge tapfer dem Versuch der Heidepflanzen, sich auf ihnen anzusiedeln.
Später haben wir festgestellt, dass wir am südlichen Ende des Gebiets waren, das dritte Heidebild oben ist der untere Rand. Und linksrum wäre vermutlich doch einfacher gewesen als durch den Wald ;-).

Wir fahren dann den Wanderweg zurück, der kein Fahrradweg, aber vergleichsweise komfortabel ist 😂, bis zum P. für diese Attraktion.
Dann sind wir kurz vor Neu Mukran an der Ostsee, ein Parkplatz, wo man stehen bleiben dürfte, ohne Versorgung, ruhig und mit Blick auf Strand und den Hafen. Der war in der engen Auswahl. 
Wenn wir schon mal so weit gekommen sind und noch viel Zeit haben, können wir noch bis kurz vor den Fährhafen fahren. Der Radweg hört auf, Spuren im Gras, Ausblicke gibts, aber im vollen Verkehr auf der Hauptstraße wollen wir nicht fahren. Auf dem Rückweg stoppen wir bei einer Backfabrik, Peters, Axel braucht Kaffee und Stückchen, dann gehts zurück. Auf dem wundervollen Fahrradweg! Wir haben immer noch Zeit. Nochmal bei Prora an die Ostsee. 
Jetzt sind wir von Norden an allem, was es noch gibt, vorbeigefahren, Zeltplatz, Ruinen, Baustellen, bayerisches Hotel 🙈🙈🙈, Hilfe! Auch Museen sind hier. Prora wird grade neu.
Dann fahren wir über den Bahnübergang und unseren Waldweg zurück, 1km ab Anfang Wald.
Der Platz ist voller geworden als gestern, und draußen stehen auch noch zwei. Es ist immer noch nicht eng, aber wo hier hinten drei standen, sind jetzt sechs.
Online bis zum Abendessen, wieder vorne im Lokal. Heute gibts Dorsch bzw. Lachs mit den ausgesuchten Beilagen, plus je 2 Getränke, macht 50,-.
Wein macht müde. Und die 38 km! 👍

Die zwei Tage mehr am Anfang wegen Regen und Stettinausflug am ersten Mittwoch fehlen uns jetzt am Ende. Jetzt ist nur noch Zeit für Allerwichtigstes. Die hunderttausend Kraniche werden wir nicht besuchen können. Vier Tage spontan dranhängen wäre jetzt schön, aber Montag ist Arbeit. Man müsste hier noch bleiben...
Wir haben beschlossen, Sassnitz auszulassen, einfach durchzufahren und gleich hoch auf die Klippen zum Königsstuhl. Dort ist ein großer P. vorhanden, mal sehen, wie lang wir dort im Wald brauchen. Drei Plätze stehen für morgen Abend zur Auswahl.

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