01.10.2019

30.09.19 Montag, Ahlbeck und Umgebung

Man darf mal raten, wann ich zum 1. mal relativ wach auf die Uhr geguckt habe: es war wieder 5:15 Uhr! Der Regen klingt so gemütlich.
Geregnet hat es die ganze Nacht, mal weniger, mal mehr.
Man hört die Züge von und nach Heringsdorf, das ein Sackbahnhof ist.
Halb 8 kommt der Chef und bringt Brötchen, die hängen mit Platz-Nr. im schönen Beutel drüben unterm Dach. Was für riesige gute! Heute also kein Müsli. Axel beobachtet die Entsorgung von einem anderen Camper, wie das so geht. Dusche? Im Womo ist ein Druck, der ist keiner, Haare kann man damit wirklich nicht waschen. Hab noch Zeit, geht noch seit gestern Mittag.

Um halb 9 kommt er wieder mit seiner Frau, die das Büro macht. Nach dem Frühstück gehe ich rüber und reserviere für 2 weitere Nächte und bestelle ein Brötchen weniger. Am Mittwoch gibt es eine Tagesfahrt nach Stettin per Schiff und Bus und es soll wettermäßig schön werden. Wir waren noch nie in Polen, also...

Da es zuerst noch trocken ist, laufen wir gleich los.
In Ort rumgelaufen, am Bähnchen (dem Kaiserbäder-Express) nach dem Preis erkundigt, eine Station 2,-; wir dachten bis Bansin, aber das ist nur bis Heringsdorf. Komplett hin und zurück wären es 7,- pP, gut für Leute, die nicht gut zu Fuß sind. Morgen solls den ganzen Tag nur einmal regnen, da wäre es eine Option.
Bei der Tourist Info vorbei. Bei einem alteingesessenen Einzelhändler neuen Rasierer gekauft, weil Axel das Kabel vergessen hat und sowieso einen neuen braucht; damit haben wir ihn unterstützt, in Amazon kostet er definitiv weniger.
                                 gesamt 280 m, Baujahr 1898, Bausubstanz erhalten, als einzigste
                             Blick nach Heringsdorf und deren lange Seebrücke
Zurück; bei Regen fahren wir mal Zug, wir können ja auch heute schon mal nach Polen, wir sind dann um halb 1 ab unserem Bahnhof nach Swinemünde eingestiegen. Das kostet 3,- pP, dauert aber keine 10 Minuten.
Dieser Ort hat für uns nur heftigen Regen mit Sturm; hab einen guten Schirm mit Automatik und zum Umhängen, der hält lange durch, aber dann war der Sturm doch stärker; ich brauche ihn trotzdem noch; vom Bahnhof immer gradeaus zum Wasser, viele Kriegsschiffe, Touristenboote, heute fällt alles aus wegen Sturm, weit im Hintergrund eine oder zwei Fähren, auf dem Weg zurück ein Abstecher ins Einkaufszentrum, da war voll 😂, kriegte den Schirm nur zu zweit zu, brauche ihm immer noch nach dem Rundgang, brauche aber nix zum Anziehen.

Wieder weiter in Richtung Bahnhof, dort ist auch der Polenmarkt, viele einzelne Stände entlang der Straße, Markenware billig, aber unsere Schränke sind voll. Wir erwerben eine Salami und einen neuen Schirm, mit Automatik, aber ohne Band. Der Wind hat nachgelassen, er überlebt den gefühlten Dauergebrauch sogar bis nach Hause!

Handy Zählung: Axel hat weniger Schritte und mehr km, ich umgekehrt. Bis abends habe ich 26.000 Schritte und 16,5 km drauf. Das stimmt aber nicht so, denn beim Radfahren zählt er falsch. (Deshalb steht da 35 Stockwerke...😏).
In Bäckerei Junge was gegessen, dann war schon halb drei, es wurde fast schon trocken. Nach dem Trockenlegen (Wanderschuhe komplett durchgeweicht!), einem Tee und kurzem Schläfchen machten wir die Fahrräder klar und konnten um 4 Uhr losfahren. Erste Radtour des Urlaubs. Wie viele es wohl werden? Zurück waren wir ca. um 8 im Dunkeln.
Das ist noch Ahlbeck:
Das ist schon links die von Heringsdorf:                      (büschen Wind heute...)
Zuerst nach links, die Promenade entlang, Heringsdorf beginnt schon nach ein paar Metern, ist lang, manchmal muss man absteigen, weil Rad nicht erlaubt ist. Es geht lang weiter, ist mir unsympathisch wegen Promenade ohne Blick zur See. Nicht nur die Seebrücke ist mit 508 m die längste und hat Geschäfte drin, Heringsdorf hat auch die längste Strandpromenade mit 8,5 km. Hier fahren wir morgen nochmal hin, da soll es nur regnen. Berühmt ist die Villa Irmgard, wo Maxim Gorki eine Zeitlang wohnte und sich kurierte.

Bansin ist wieder besser, ein ehemaliges Fischerdorf, kurze Seebrücke von 285 m.
Die früheren Badekarren, damit wurden die Badenden von Pferden ins Wasser gezogen, konnten dort über die Treppe unbeobachtet absteigen und hinterher wieder einseigen, Paparazzis hatten keine Chance.
Danach geht der Radweg einem Berg hoch in den Wald, was ist denn das, ich bin doch an der See, das ähnelt eher dem Pfälzer Wald! Die Wege liegen voll mit Kastanien und Laub und abgebrochenen Ästen.
Am Ende sind wir auf einem 64 m hohen Berg, Langer Berg. Das Lokal hat zu. Betonplatten als Straße, das hält!
Statt weiter zum nächsten Ort wollen wir lieber zurück, ... (Fotos zwischen Bansin und Heringsdorf)

und in die andere Richtung bis nach Polen.
Das ist toll, hinter Ahlbeck wird der Radweg ganz breit, im Wald, man hört die Ostsee rauschen, es riecht gut, manchmal ist zwischen den Bäumen noch was wie Gewerkschafts-Jugendheim oder ein piekfeines Hotel, sonst nur Wald.

Dann Grenze, schön dargestellt, alles mit EU- oder deutschen Geldern. Wenn es nicht bald dunkel werden würde, wären wir gerne noch weiter gefahren. Sie heißt Europa Promenade. Die Grenze hier wurde erst 2007 geöffnet, die Promenade ist erst seit August 2011 fertig. Zusammen ist es die längste Promenade in Europa, von Bansin bis Swinemünde = Swinoujscie, mit Schwänzchen auf den Buchstaben s.
                 Blick in die andere Richtung, die ehemalige Grenze:
                     Blick zurück
Zurück rollte es toll, dauerte nur 10 min.
Dann fällt uns noch die Therme ein mit dem Aussichtsturm. Wir finden ihn, er ist schon blau beleuchtet, man darf noch hoch für 1,- pP, langsamer Aufzug, ziemlich dunkel für Fotos.
        Blick nach Heringsdorf
                Blick nach Polen, Swinemünde Industrie im Hintergrund

                        Sackbahnhof Heringsdorf
             Das waren die echten Farben, viel blau.

Zurück beschließen wir kurz vor dem Stellplatz, lieber mit dem Rad zum Essen zu fahren, laufen ist so weit, kalt ist es mir auch, mit Rad sind wir schnell noch hin gedüst, da, wo wir gestern waren, da haben wir die Räder im Blick. Dort ist draußen heute nicht gewärmt und ohne Markise, macht nix, wir bleiben draußen, denn wenn ich den Helm absetze, sehe ich verboten aus. Fisch Soljanka, also Suppe mit Gemüse, schmeckt wie Gulaschsuppe, Axel nimmt nochmal den Lachs auf Pfannkuchen wie gestern, dann schnell zurück, es wird jetzt doch kalt. Die Räder müssen wir noch im Dunkeln aufs Gestell packen, uff!

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genutzte Stellplätze:

Ahlbeck                                                   4 Nächte Caravanplatz "Am Wiesenrand", Arndt, Gothenweg 5a, 17419 Ahlbe...